Frauke Ahrens und Leonie Jakobi im Rampenlicht
Endlich: nach zwei Jahren pandemiebedingter Absagen konnten in diesem Jahr wieder die Deutschen Einzelmeisterschaften ausgerichtet werden, und zwar live! Dazu trafen sich am 9. April die besten 150 Rope Skipper Deutschlands – und zwei davon kamen vom USC Altenautal. Frauke Ahrens und Leonie Jakobi hatten ihre Tickets für Müllheim (Schwarzwald), dem diesjährigen Austragungsort der Bundeswettkämpfe, im Februar bei den Landesmeisterschaften in Bochum durch Erreichen der Qualifikationsnormen lösen können. Also ging es gemeinsam mit Betreuern und Fans über 500 km weit ab in den Süden. Und hier wurde dann gleich morgens um 9 Uhr gestartet mit den beiden Speed-Disziplinen über 30 und 180 Sekunden, wo neben der Sprung-Technik insbesondere Schnelligkeit und Ausdauer gefragt sind. Die Bestleistungen der deutschen Vollgas-Spezialisten liegen hier übrigens bei im Schnitt 6 bis 7 Seildurchschlägen pro Sekunde: das ist unvorstellbar schnell. Bekanntermaßen zählen aber die Speed-Disziplinen nicht zu den Lieblingen unserer USC-Sportlerinnen, auch wenn Leonie Jakobi in der dreiminütigen Ausdauer-Quälerei eine persönliche Bestleistung erreicht hatte. Die richtige Freude und das ganz besondere Meisterschafts-Feeling kamen dann für die USC-Mädels aber erst am Nachmittag mit der dritten Disziplin, dem Freestyle, auf. Denn dann standen Kreativität und Individualität im Vordergrund. In den jeweiligen Freestyle-Konkurrenzen der verschiedenen Altersklassen performten die beiden USC-Springerinnen zur eigens geschnittenen Musik ihre individuellen Freestyle-Küren, die vom 14-köpfigen Kampfgericht mit Bezug auf Musikalität, Präsentation und Schwierigkeit nach umfangreichen Regelwerken bewertet wurden. Seilwürfe, Körperwickler, akrobatische Power-Skills sowie turnerische Elemente wurden gekonnt kombiniert mit spektakulären Multiples, bei denen das Seil bei nur einem Sprung mehrfach um den Körper rotiert. Hauptsache, die Darbietung ist abwechslungsreich, passend zur Musik und möglichst fehlerfrei mit Top-Schwierigkeiten gespickt, dann ist eine gute Bewertung sicher. Und insbesondere bei dieser 75 Sekunden langen Individual-Show liegen traditionell die Stärken der Sportlerinnen des USC.
So konnte in der Altersklasse (AK) der 14- bis 15-jährigen Mädchen Leonie Jakobi gleich bei ihrem ersten Bundeswettkampf überhaupt eine sehr ansprechende Kür zeigen, die im extrem starken Teilnehmerfeld der Deutschen Meisterschaft zum Platz 41 führte. Das war die drittbeste Freestyle-Wertung aller Teilnehmer aus NRW. Alle Achtung.
Frauke Ahrens startete erstmalig in der Altersklasse der 16- bis 18-Jährigen und konnte trotz einer langwierigen Fußverletzung und daher reichlich Trainingsrückstand letztlich doch einen guten 14. Meisterschafts-Platz von 28 Teilnehmerinnen ihrer AK erzielen. Insbesondere, weil Frauke zu den Jüngsten ihrer Altersklasse zählt, war auch diese Platzierung aller Ehren wert.
Unabhängig von der Platzierung überwog die Freude darüber, endlich wieder die Rope Skipping Gemeinde persönlich treffen zu können und diesen tollen Sport zu feiern.